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Wie schärft man japanische Stemmeisen?

Besonderheiten japanischer Stemmeisen Japanische Stemmeisen bestehen aus laminiertem Stahl, einer harten Schicht für die Schneide und einer weicheren, elastischen als Trägermaterial. Die Spiegelseite ist hohl geschliffen, um ein leichteres Abziehen zu ermöglichen. Die Klinge ist etwas angewinkelt, so daß tiefere Löcher gestemmt werden können, als es die kurze Klingenlänge vorzugeben scheint. Aufgrund der deutlich höheren Härte des Stahls als wir es bei europäischen Eisen gewohnt sind, sind die Schneiden auch etwas empfindlicher. Vermeiden Sie Hebeln und grobe Behandlung. Traditionell verlassen japanische Stemmeisen (OIRE NOMI) weder geschärft noch mit festaufsitzender Zwinge die Stätte des Herstellers. Es obliegt dem Anwender, das Eisen erst gebrauchsfähig und damit zu seinem eigenen zu machen. Zwischenzeitlich sind die Hersteller bereit, die Hobeleisen leidlich geschärft zu liefern, so daß der Anfangsaufwand deutlich reduziert ist.

Befestigen der Stahlzwinge

Der Stahlring, genannt Zwinge, der beim Schlagen des Eisens den Holzgriff zusammenhält, ist nur lose aufgesteckt. Stecken sie die Zwinge soweit auf, daß hinten ca 1 - 2 mm des Griffendes zum Vorschein kommt. Die Zwinge wird in der Regel zu eng sein, feilen oder hobeln Sie ein wenig vom Heft ab, bis Sie sie aufschieben können. Wenn sie nur ganz wenig zu eng ist, können Sie das Holz auch mit einem Hammer auf dem Amboß stauchen.

Nachdem die Zwinge über das Griffende gezogen ist, können Sie sie noch etwas mit dem Hammer nach unten schlagen. Bearbeiten Sie anschließend die Kante des Griffendes mit einem Hammer so, daß sie sich pilzförmig über die Zwinge legt - die damit dauerhaft befestigt ist. Sie erleichtern sich die Arbeit, indem Sie nach dem Aufstecken der Zwinge das Griffende mehrere Minuten in Wasser tauchen, und erst dann mit dem Hammer bearbeiten. Manche Hersteller sind dazu übergegangen, diese Arbeit bereits im Werk zu verrichten. Dann brauchen Sie es nicht mehr zu machen. Sie können das OIRE NOMI getrost mit dem Eisenhammer schlagen - so ist es in Japan üblich! Wichtig ist, daß hinten so viel Holz stehen bleibt, daß auf keinen Fall Stahl auf Stahl schlägt!

Schärfen des Eisens

Benutzen Sie in keinem Fall trocken laufende Schärfmaschinen! Auch Naßschleifmaschinen sind für diese Eisen nur bedingt geeignet, da sie eine hohle Fase erzeugen - die Schneide ist damit geschwächt. Am besten geeignet sind japanische Wassersteine!

Glätten sie zunächst die Spiegelseite! Das ist bei neuen Stemmeisen unbedingt erforderlich!. Legen Sie das Eisen mit der Spiegelseite flach auf die Schleiffläche (ein völlig planer Schärfstein oder eine Stahlplatte bestreut mit Siliziumkarbidpulver naß!) und bewegen Sie das Eisen auf dieser Fläche solange, bis Sie einen Abtrag im gesamten Bereich der Schneide feststellen. Schleifen Sie nicht zuviel von der Spiegelseite ab, sonst verkleinern Sie den Hohlschliff zusehr, was späteres Abziehen erschwert.

Anschließend erfolgt das Schleifen der Fase auf einem Wasserstein Körnung 800 bis 1200. Der richtige Fasenwinkel ist bei japanischen Eisen etwas stumpfer als bei europäischen. Nehmen Sie ca. 30° für Weichholz, für Hartholzbearbeitung können Sie noch darüber gehen - bis 35°.

Halten Sie mit der rechten Hand das Eisen. Drücken Sie mehrere Finger der linken Hand (je nach Eisenbreite) auf die Spiegelseite des Eisen ganz unten an der Fase, damit deren Fläche stabil auf dem Schleifstein aufliegt. Sie können mit dem Daumen das Eisen von unten stützen. Die beste Schneide erhalten Sie, wenn die Schneide rechtwinklig oder bis zu 30° im Winkel zur Schleifrichtung geführt wird.

Abweichend davon gilt für schmale Stecheisen, bei denen die Schneide schmaler ist als die Länge der Fase: Halten Sie diese Eisen mit der rechten Hand möglichst weit hinten am Griff und führen Sie sie beim Schärfen mit der Schneide vorwärts und rückwärts. Es ist vollkommen legitim, eine Schleifführung zu benutzen, dem Anfänger ist sie dringend empfohlen. Schärfen Sie so lange, bis ein feiner Grat an der Schneide entsteht.

Jetzt - aber nicht vorher - können Sie daran gehen, die Schneide abzuziehen. Benutzen Sie einen Schleifstein mit einer Körnung zwischen 3000 und 8000 und bearbeiten Sie Fase und Spiegelseite mehrfach wechselseitig genauso wie beim vorhergegangenen Schleifvorgang. Der Grat fällt ab und Fase und Spiegelseite wird mit Fortschreiten des Abziehvorgangs immer glänzender und damit schärfer.

Achten Sie darauf, das Eisen nach dem Schärfen sorgfältig abzutrocknen und vor anschließender Lagerung leicht einzuölen, um Korrosion zu vermeiden. Dann haben Sie lange Freude an Ihrem kostbaren Werkzeug.