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Gebrauchsanleitung für den Veritas Mini-Zapfenschneider

Der Veritas Mini-Zapfenschneider ist speziell für Zapfen an kleinen Werkstücken - ideal für Stuhlsprossen, Gitterwerk, Spielzeug und kleine rustikale Möbel. Die Zapfenschulter wird im 60° Winkel angeschnitten. Durch ihre geringe Größe reicht eine kleine Bohrmaschine auch mit geringem Drehmoment. Eine Messereinstelllehre erleichtert das genaue Einstellen des Messers auf die gewünschte Zapfenstärke. Dieses Messer ist leicht zu schärfen.

Die Veritas Zapfenschneider sind für die Handbohrmaschine gebaut und sollten auf keinen Fall in einer Tisch- oder Ständerbohrmaschine benutzt werden. Gründe:

  1. Das Werkstück muss peinlich genau in der Achse des Bohrfutters eingespannt sein. Jede noch so kleine Abweichung erzeugt eine hohe Unwucht am Zapfenschneider, dessen Schaft beschädigt werden kann.
  2. Man hat an der Tischbohrmaschine kein Gefühl dafür, wie gut oder nicht der Zapfenschneider arbeitet. Es besteht die Gefahr, dass er zu stark beansprucht wird, ohne dass man es merkt. Dies kann zu einer Beschädigung des Schaftes führen.
  3. Zu starke Beanspruchung bei hoher Geschwindigkeit kann zur Überhitzung des Messers aus Kohlenstoffstahl führen, das damit seine Härte verliert.

Probeschnitt

Spannen Sie den Zapfenschneider in eine Bohrmaschine.

Spannen Sie ein Holzstück horizontal in einen Schraubstock so in etwa der Höhe Ihrer Taille. Das Holzstück sollte nicht größer sein als in der Tabelle für die jeweilige Zapfenschneidergröße angegeben.

Maximaler Holzdurchmesser des Ausgangsmaterials für Zapfenschneiderdurchmesser
Zapfendurchmesser
(Endprodukt)
Max. Durchmesser des Holzes
(Ausgangsmaterial)
1/4 in. (6,3 mm) 3/4 in. (19 mm)
5/16 in. (7,9 mm) 3/4 in. (19 mm)
3/8 in. (9,5 mm) 7/8 in. (22,2 mm)
7/16 in. (11,1 mm) 7/8 in. (22,2 mm)
1/2 in. (12,7 mm) 1 in. (25,4 mm)

Hinweis: Wenn Sie keinen Schraubstock haben, können Sie das Werkstück auch auf einer ebenen Arbeitsplatte mit Schraubzwingen befestigen.

Setzen Sie die Bohrmaschine mit dem Zapfenschneider am Werkstück an und richten Sie sie in der Höhe und nach rechts und links nach Augenmaß aus, so dass sie genau mit dem Werkstück fluchtet. Es ist wichtig zu erkennen, dass dieser Zapfenschneider die Zapfen genau in der Achse der Bohrmaschine schneidet. Wenn Sie außermittige oder gekröpfte Zapfen wollen, spannen sie das Werkstück entsprechend schräg ein.

Hinweis: Egal welche Art von Zapfen Sie herstellen: halten Sie die Bohrmaschine während eines Schneiddurchgangs immer stabil in der gleichen Richtung. Verwackeln Sie nicht!

Wenn Sie die Bohrmaschine mit dem eingespannten Zapfenschneider ausgerichtet haben, schalten sie sie ein. Arbeiten Sie mit einer mittleren Geschwindigkeit von etwa 800 - 1000 upm. Wenn die Maschine zu schnell läuft, ist die Gefahr groß, dass der Zapfen nicht gerade wird. Während der Drehung sollten lange und gleichmäßige Späne herauskommen. Wenn keine Späne herauskommen, muss das Messer justiert werden.

Hinweis: Der Schaft des Zapfenschneiders ist durchbohrt. Dadurch können Sie leicht abgebrochene Zapfen mit Hilfe eines Splintentreibers (bis D = 4 mm) entfernen.

Messereinstellung

Eine Messereinstelllehre aus Messing ist beigefügt, um die Messereinstellung zu vereinfachen.
1. Lesen Sie die Gebrauchsanleitung! Lernen Sie die Anwendungsarten und Grenzen des Werkzeugs kennen, auch die Gefahren, die von ihm ausgehen.
2. Schalten Sie den gesunden Menschenverstand nicht aus. Wenn Ihnen eine Anwendungsart unsicher vorkommt, ist es wahrscheinlich auch so.
3. Tragen Sie geeigneten Augen- und/oder Ohrenschutz. Eine normale Brille hat kein Sicherheitsglas. Wenn bei der Arbeit Staub entsteht, benutzen Sie eine Staubmaske. Werkstattbesucher sollten den gleichen Schutz tragen wir der Anwender der Werkzeuge.
4. Benutzen Sie geeignete, eng anliegende Kleidung. Kleidung mit weiten Ärmeln ist nicht geeignet. Tragen Sie bei der Arbeit keine losen Handschuhe, keine Krawatte oder Schmuck, da diese von einem drehenden Werkzeug erfasst werden können. 5. Langes Haar sollte zurückgebunden sein.
6. Arbeiten Sie nicht unter Einfluss von Alkohol, Drogen, Medikamenten oder wenn Sie übermüdet sind.
7. Achten Sie auf eine geeignete Umgebung für Ihre Arbeit. Elektrische Werkzeuge sollten nur in trockener, sauberer und gut beleuchteter Umgebung eingesetzt werden und keinesfalls in der Nähe von brennbaren Flüssigkeiten oder Gasen.
8. Beachten Sie die Vorschriften für elektrische Anlagen in Ihrem Land.
9. Schützen Sie das Kabel Ihrer elektrischen Maschine vor Hitze, Öl oder scharfen Ecken.
10. Tragen Sie nie ein eingestecktes Elektrowerkzeug mit dem Finger am Schalter.
11. Tragen Sie ein Elektrowerkzeug nie am Kabel.
12. Benutzen Sie immer ein geeignetes Werkzeug. Benutzen Sie keinesfalls eine kleine Maschine oder ein kleines Werkzeug für grobe und große Arbeiten, für die sie nicht geeignet ist.
13. Quälen Sie das Werkzeug nicht. Weniger Druck ist oft besser.
14. Benutzen Sie keine beschädigten Werkzeuge. Diese können gefährlich sein.
15. Reparaturen und Wartungsarbeiten sollten nur von einem zugelassenen Fachbetrieb vorgenommen werden, der Original-Ersatzteile einsetzt.
16. Verändern Sie das Werkzeug nicht. Wenn Sie abnormales Verhalten im Gebrauch feststellen, stellen Sie die Arbeit ein.
17. Halten Sie Ihr Werkzeug in Ordnung. Halten Sie Ihr Werkzeug scharf, sauber und wo notwendig, geölt. Scharfe Schneiden haben weniger Rückschlaggefahr und neigen weniger zum Verbrennen der Werkstückoberfläche. Sie schneiden schneller, sauberer und sicherer als stumpfe Schneiden.
18. Hände weg vom rotierenden Werkzeug.
19. Ziehen Sie den Stecker bevor Werkzeuge gewechselt oder justiert werden oder wenn die Maschine gereinigt werden soll. 20. Gehen Sie vorsichtig mit Werkzeugen um, die scharfe Schneiden haben.
21. Stecken Sie den Schaft eines Werkzeugs immer so tief wie möglich in die Aufnahme, um sicheren Halt zu gewährleisten. Ziehen Sie das Werkzeug gut fest.
22. Entfernen Sie alle Nägel aus dem Werkstück, bevor Sie daran arbeiten.
23. Spannen Sie das Werkstück immer gut fest, in einem Schraubstock oder einer anderen geeigneten Haltevorrichtung. 24. Vergewissern Sie sich vor Beginn der Arbeit, dass alle Einstellungen richtig vorgenommen wurden.
25. Entfernen Sie Schraubenschlüssel oder Bohrfutterschlüssel vor Arbeitsbeginn.
26. Entfernen Sie niemals ein Werkstück oder Abschnitte aus der laufenden Maschine.
27. Wenden Sie sich von der Maschine erst dann ab, wenn sie vollständig zum Stillstand gekommen ist.
28. Elektrowerkzeuge sollten trocken und verschlossen gelagert werden, so dass sie außerhalb der Reichweite von Kindern sind.

Einstellen des Zapfendurchmessers:

Lösen Sie die Klemmschraube nur so weit, dass Sie das Messer mit geringstem vertikalem Spiel verstellen können. Führen Sie die Messereinstellehre in das Loch des Zapfenschneiderkorpus und drehen Sie sie so, bis die runde Oberfläche auf die Messerschneide zeigt. Führen Sie das Messer vorsichtig an die Lehre heran, so dass die rechte Ecke der Schneide die Messereinstelllehre leicht berührt. Dabei muss die rechte Seite (Kante) des Messers an der Schulter des Zapfenschneiderkorpus anliegen. Anschließend ziehen Sie die Klemmschraube wieder fest.

Drehen Sie nun die Messereinstelllehre so, dass die gerade Oberfläche zum Messer zeigt und es damit nicht mehr berührt und ziehen Sie die Lehre dann heraus. Machen Sie einen Testschnitt und messen Sie den Zapfen. Wenn er nicht schneidet wie er soll, probieren Sie es noch einmal und lesen Sie unter: Probleme und deren Lösung.

Einstellen der Spandicke:

Das Messer kann so eingestellt werden, dass dickere Späne entstehen. Wiederholen Sie oben beschriebenen Einstellung des Zapfendurchmessers, jedoch: drehen Sie nach dem Lösen der Klemmschraube das Eisen nach links und damit die hintere Kante von der Schulter (body shoulder) des Zapfenschneiderkorpus weg. Dabei bleibt die vordere rechte Ecke der Schneide in gleichem Kontakt zur Einstelllehre wie vorher.

Hinweis: Die Messereinstellehre ist aus weichem Messing, damit sie bei Berührung mit der Schneidenecke diese nicht beschädigen kann. Das hat jedoch umgekehrt zur Folge, dass in der Lehre nach und nach kleine Kratzer entstehen, die sich nicht vermeiden lassen. Aber da diese Lehre ziemlich lang ist, finden Sie auch nach häufigem Gebrauch noch Stellen, die unzerkratzt sind. 

Führen Sie das Messer nur sehr vorsichtig an die Messereinstellehre heran, um tiefe Kratzer zu vermeiden. Wenn die Kante des Messers in die Lehre hineingedrückt wird, kann diese abbrechen.

Zapfenlänge

Die 1/4, 5/16 und 3/8 Inch Zapfenschneider schneiden Zapfen mit einer Länge von 1 Inch (25,4 mm).
Die 7/16 und 1/2 Inch Zapfenschneider schneiden Zapfen mit einer Länge von 1-3/8 Inch (34,9 mm).
Kürzere Zapfen entstehen, indem Sie aufhören zu schneiden, bevor Sie am Grund angekommen sind.

Schärfen:

Ein so kleines Messer schleift man am besten mit einem selbstgemachten Messerhalter aus einer Leiste, 13 x 13 mm, 100 bis 150 mm lang. Sägen Sie einen Schlitz von 13 mm Tiefe in eine Stirnseite und bohren Sie ein Loch lotrecht in den Schlitz so tief, dass der Schlitz erreicht wird. Mittels einer Schraube können Sie nun das Messer festspannen. Schrägen Sie die Holzunterseite unter dem Schlitz an. 

Schleifen Sie auf einem ebenen Schleifstein, ein japanischer Kombischleifstein mit Korn 1000 und 6000 ist vollkommen ausreichend. Nach dem Schleifen sollte der Grat auf der 6000er Seite des Kombisteins entfernt werden.

Probleme und deren Lösung

Ungleichmäßige Zapfen: Diese entstehen durch unstabiles Halten der Maschine. Achten Sie darauf, mit der Maschine nicht hin und her zu wackeln, sondern versuchen Sie, die Richtung zu halten. Eine Reduzierung der Geschwindigkeit hilft dabei. Achten Sie auch darauf, dass das Messer stets scharf ist.

Zu kleine Zapfen: Die Schneide ist zu weit nach vorne geschoben. Setzen Sie sie etwas zurück und versuchen Sie es erneut.

Zu große Zapfen: Das kommt am häufigsten bei Grünholz vor. Dieses wird beim Schneiden leicht komprimiert und dehnt sich anschließend wieder aus. Das Messer sollte dann ein bisschen vorgeschoben werden. Beachten Sie aber, dass der Zapfen sowieso beim Trocknen noch schwindet.

Zapfen, die aussehen, als hätten sie Gewindegänge: Es wird zu viel Druck angewendet. Zusätzlich kann eine Zulage zur Verringerung der Spandicke eingesetzt werden.

Dieser Schaden kann auch beim Zurückziehen des Werkzeugs nach Fertigstellung des Zapfens entstehen. Das passiert am häufigsten bei Grünholz, da dieses sehr leicht beim Schneiden des Zapfens etwas komprimiert wird. Ziehen Sie den Zapfenschneider bei stehender Maschine zurück oder bei leichtem Drehen gegen den Uhrzeigersinn.

Außermittige Zapfen: Wenn die Faserstruktur des Holzes entsprechend ist, können Sie gar nichts dagegen tun.

Halbe Zapfen: Wenn der Zapfenschneider in der Mitte plötzlich aufhört zu schneiden, muss das Messer ganz leicht vorgeschoben werden.