Japanische Natur-Schärfsteine empfehlen wir nur für erfahrene Anwender, die die künstlichen japanischen Schärfsteine bereits ausgiebig kennengelernt haben. Natursteine erschließen sich nicht jedem und bergen viele Unwägbarkeiten hinsichtlich Körnung, die sich nie genau bestimmen läßt und hinsichtlich Härte sowie Eignung für bestimmte Stähle.
Über viele Jahre wurde darauf verzichtet, japanische Natur-Schärfsteine anzubieten. Das hatte mehrere Gründe.
Vielfalt an Kunststeinen
Zum einen: Das Angebot an industriell hergestellten Wassersteinen ist äußerst vielfältig und deckt praktisch jeden Bedarf – oft sogar mehrfach – ab. Damit bleiben eigentlich keine Wünsche offen.
Vorhersehbare Qualität
Zum anderen: Bei künstlich hergestellten Steinen ist gewährleistet, dass sie durchgehend homogen sind und stets auf die gleiche Art schleifen – ob zu Beginn oder am Ende, wenn der Stein bereits dünner geworden ist. Bei Natursteinen ist das nicht vorhersehbar, da meist nur die Oberfläche sichtbar ist. Bereits die nächste Schicht kann andere Eigenschaften aufweisen oder harte Einschlüsse enthalten, die den Nutzen im weiteren Gebrauch erheblich einschränken können.
Beurteilbarkeit
Und drittens: Über Natursteine ist zu wenig bekannt, um zuverlässig beurteilen zu können, was tatsächlich eingekauft wird und ob der Preis gerechtfertigt ist. Zudem ist jeder Naturstein ein Unikat. Während sich die Eigenschaften eines Kunststeins auf eine ganze Serie übertragen lassen, müsste bei Natursteinen theoretisch jeder einzelne ausführlich getestet werden – was die Preise noch weiter erhöhen würde. Außerdem ginge durch den Test in vielen Fällen der Herkunftsstempel des Steinbruchs verloren.
Warum nun doch (1)?
Im Bereich der Kunststeine ist in nächster Zeit kaum Neues zu erwarten. Nur zu verkaufen, ohne Neues zu entdecken, wäre auf Dauer wenig reizvoll. Daher kam der Kontakt zu einem Kenner zustande, der die Großhändler besucht, Steine auf Sicht prüft und einzeln in ausgesuchter Qualität einkauft. Das weckte das Interesse – und nun sind hier einige dieser Steine zu finden.
Warum nun doch (2)?
Natürliche Wassersteine sind ein Kulturgut. Sie haben die Kulturentwicklung des Menschen seit Jahrtausenden begleitet – vom Ackerbau über Holzbau bis hin zur Zubereitung von Nahrung. Schneidwerkzeuge und ihre Schleifsteine bilden die Basis vieler traditioneller Handwerke. Dass moderne Kunststeine dann höchstes Lob erfahren, wenn sie „schleifen wie ein Naturstein“, zeigt: HighTech existierte in Form von Natursteinen schon immer – vorausgesetzt, die richtigen Vorkommen wurden gefunden.
Für wen sind diese Natur-Schärftsteine?
Anfängerinnen und Anfänger arbeiten am besten zunächst mit preisgünstigen Kunststeinen, die für eine ordentliche Gebrauchsschärfe völlig ausreichen. Wer höhere Ansprüche entwickelt, greift zu hochwertigen Kunststeinen – oft eine echte Offenbarung. Viele Rückmeldungen bestätigen, dass die erzielte Schärfe unerwartet hoch ist.
Wer jedoch bereits an diesem Punkt angelangt ist, neugierig bleibt und bereit ist, auch Überraschungen in Kauf zu nehmen, sollte das Angebot an Natursteinen genauer betrachten.
3 Schärfschritte
Archäologische Funde aus der späten Jomon-Periode (um 1000–300 v. Chr.) belegen, dass sich der Schärfvorgang bereits damals in drei Arbeitsschritte gliederte: Schruppen, Schleifen, Abziehen. Diese Einteilung gilt im Wesentlichen bis heute.
Das abrasive Material von Natur-Abziehsteinen besteht aus feinen, runden, kieselsauren Körnern von 0,2–0,3 μm Größe, verbunden mit Eisenoxid oder anderen natürlichen Zusätzen, die den Schleifeffekt verstärken.
Aussehen und Qualität
Ein perfekter Natur-Abziehstein von gleichmäßiger Farbe, hoher Kornqualität und ohne Makel ist extrem selten und kann ein Vermögen kosten. Solche Steine werden als „praktischer Diamant“ bezeichnet. Die meisten Natursteine hingegen zeigen Farbwechsel, Fleckenmuster oder angeschlagene Kanten – ohne dass die Qualität des Schleifergebnisses dadurch wesentlich beeinträchtigt wird.
Vorkommen und Schnitt
Die Vorkommen sind weitgehend erschöpft, fast alle Minen geschlossen. Noch vorhandenes Material wird bei Bedarf zugeschnitten.
Namen der Steine richten sich nach dem Ursprungsberg, z. B.:
- Westliche Berge: Ohira, Shinden, Mizukihara
- Zentralberg: Atago
- Östliche Berge: Nakayama, Ozuku, Kizuyama, Okudo, Shoubu, Narutaki
Geschnitten wird horizontal, sodass jede Sedimentschicht annähernd gleiche Qualität aufweist. Vergleichbar ist dies mit dem Tangentialschnitt bei Holz.
Wässern
Die Empfehlungen zum Wässern gehen weit auseinander – von kurzem Benetzen bis zu mehreren Wochen. Sinnvoll ist eine Mindesteinweichzeit von 30 Minuten. Härtere Steine benötigen in der Regel mehr Zeit als weichere.
Nach dem Wässern stabilisiert sich die Struktur des Steins für den Schärfvorgang.
Aufbewahrung
In Japan werden Natursteine meist trocken und im Schatten gelagert. Nässe und Frost dürfen vermieden werden, ebenso schnelle Temperaturwechsel.
Manche Fachleute empfehlen, regelmäßig genutzte Steine dauerhaft im Wasser zu lagern, da sie als Sedimentgestein ohnehin aus Unterwasserablagerungen stammen. Dennoch spricht vieles für trockene Lagerung, um Verwitterung langfristig auszuschließen.
Abrichten
Natursteine müssen regelmäßig abgerichtet werden, um Mulden in der Oberfläche zu vermeiden. Dies ist entscheidend für exakte Schleifergebnisse, besonders bei Holzbearbeitungswerkzeugen.
Empfohlene Methoden zum Abrichten:
- Abrichten mit Schärfsteinen mittlerer Körnung (600–1000)
- Einsatz von Diamantschleifplatten (Körnung 400–600)
Nach dem Abrichten sollte gründlich gespült werden, um grobe Körner zu entfernen. Abschließend wird mit einem Nagurastein geglättet, wobei ein feiner Schleifschlamm entsteht.
Tipp
Am besten wird der Schleifstein gleich nach dem Schärfen abgerichtet und gereinigt. So ist er bereits gewässert und für den nächsten Einsatz vorbereitet. Ein vernachlässigter, hohler Stein hingegen führt unweigerlich zu schlechteren Ergebnissen.
Vorrätig, Lieferzeit: 1-3 Tage innerhalb Deutschlands
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