Zum Hauptinhalt springen
30 Tage Rückgaberecht
Hotline: 030 - 7017 4848 0 (Mo.-Fr. 11:00 - 16.00 Uhr)
Versand in andere Länder

Hinweise zum Einstielen von Beilen und Äxten

Wenige trauen es sich zu, eine Axt selbst einzustielen. Wenn Sie jedoch bereits über etwas handwerkliche Erfahrung verfügen und die folgenden Hinweise beachten, wird es gelingen.

Achten Sie beim Kauf auf die Qualität des Stiels. Der Stiel sollte aus abgelagertem bzw. fachgerecht kammergetrocknetem Holz hergestellt sein. Die Holzfasern sollten möglichst gerade und durchgehend sein. Bei kurzen d. h. schräg laufenden Fasern ist ein Bruch vorprogrammiert. Geeignete Holzsorten sind Esche und Hickory, bei japanischen Äxten wird in der Regel Weißeiche verwendet. Wenn Sie einen Stiel selbst herstellen wollen, was übrigens mit einem Ziehmesser gar nicht so schwer ist: nehmen Sie nur trockenes und ausreichend abgelagertes Holz.

Das Holz des Axtstiels sollte so trocken wie möglich sein, möglichst trockener als bei der späteren Lagerung oder im Gebrauch. Der neu gekaufte Axtstiel sollte daher am besten mindestens eine Woche in trockener Luft liegen, z. B. in einem zentralbeheizten Raum. Legen sie Ihn ruhig auf den Heizkörper! Wenn die Luftfeuchtigkeit im eingestielten Zustand höher wird, wird der Stiel nur umso fester sitzen. Wird die Luftfeuchtigkeit niedriger als zum Zeitpunkt der Einstielung, wird der Stiel locker!

Axtstiele (Axtschäfte) werden maschinell hergestellt und so kann man davon ausgehen, daß die Form bei jedem Stiel einer Sorte gleich ist. Bei handgeschmiedeten Äxtköpfen dagegen ist das Auge (Öhr), also das Loch im Kopf der Axt, in die der Stiel eingeführt wird, bei jeder Axt ein bißchen anders. Das heißt, daß die Form des Axtstieles in der Regel immer noch etwas angepaßt werden muß. Beim Hineinpressen in das Öhr sollte dieses vom Holz möglichst vollständig ausgefüllt sein, wobei eine zu hohe Genauigkeit nicht nötig ist.

Auf dem Bild ist eine japanische Axt provisorisch eingestielt! Keil und Stiel muß entfernt werden zur endgültigen Einstielung.

Um den alten Stiel oder dessen Reste zu entfernen sägt man ihn einfach ab. Der Rest wird so oft aufgebohrt, bis man ihn mit Hammer und stumpfem Meißel herausschlagen kann.

Wenn man eine alte Axt neu einstielen möchte, sollte daher der Stieldurchmesser im Zweifelsfall immer etwas größer gewählt werden. Das ist deshalb wichtig, weil alte Axtköpfe und neue Stiele selten zusammenpassen. Meistens stimmt das Verhältnis von Breite und Länge des ovalen, runden oder dreieckigen Schaftes nicht.

Um den Stiel passend für das Auge (Öhr) herzurichten gibt es verschiedene Methoden. Die einfachste und effektivste ist die Verwendung einer Raspel. Wenn Ihnen ein Ziehmesser oder gar eine Ziehklinge lieber ist: auch gut! Halten Sie das vordere Stielende an das Öhr und zeichnen Sie mit dem Bleistift von der anderen Seite die Konturen an. Dann nehmen Sie soviel Material ab, daß der Stiel etwas von Hand in das Öhr eingedrückt werden kann. Das Anzeichnen hilft nur etwas, hauptsächlch ist Augenmaß gefordert.

Nun sollten Sie ein Hilfsmittel verwenden, um den Stiel ganz hineinzutreiben. Axthersteller verfügen über Pressen, auf die Sie nicht zugreifen können. Also sollte ein geeignetes Hilfsmittel verwendet werden, das Sie zur Verfügung haben. Bei kleinen Äxten reicht es häufig aus, wenn der Stiel mit dem Hammer eingetrieben wird. Legen Sie dazu den Axtkopf so auf eine feste Holzunterlage, daß der Bereich des Öhrs frei bleibt. Wenn Sie eine Hobelbank zur Verfügung haben, können Sie auf der Hobelbankfläche mittels der Bankhaken einen großen Druck ausüben um den Stiel einzutreiben. Wir empfehlen, den Stiel nicht nur soweit einzutreiben, daß er mit dem Axtkopf bündig ist, sondern mindestens 5 - 10 mm mehr - auf jeden Fall aber so weit, daß er richtig fest sitzt. Absägen kann man immer noch, falls es mehr als ein paar Millimeter werden! Die Fähigkeit des Holzes zu quellen führt dazu, daß der herausstehende Teil etwas dicker wird und damit zusätzlichen Halt bietet. Achten Sie darauf, daß der Stiel zum Axtkopf ordentlich fluchtet.

Wichtig ist es, die Axt hinterher zu verkeilen, um sie gegen das Herausfallen des Kopfes zu sichern. Dazu wird ein Metallkeil in die Hirnholzseite des Stieles eingetrieben. Bei größeren Äxten kann die Sicherung in zwei Stufen erfolgen: Zuerst wird ein Holzkeil eingetrieben. Wenn Sie einen Holzkeil verwenden, sollte der Axtstiel vor dem Eintreiben in das Öhr mit einer Handsäge eingesägt werden, damit Sie für den Holzkeil eine Ansetzmöglichkeit haben. Die Säge sollte das Oval mittig in seinem längeren Durchmesser zerschneiden, jedoch nicht zu tief - auf jeden Fall etwas weniger als die Dicke des Axtkopfes. Scheuen Sie sich nicht, einen wasserfesten Kleber zu verwenden, wenn Sie den Keil eintreiben. Das machen auch renommierte Axthersteller. Anschließend schlagen Sie noch einen Metallkeil im 60 - 90°-Winkel zum Holzkeil ein. Für den Metallkeil darf kein Schlitz gesägt werden! Metallkeile gibt es als einfache Keile, als Kreuzkeile und als Ringkeile - im Prinzip sind alle geeignet.

Hinweise zum sicheren Gebrauch

Prüfen Sie vor jedem Gebrauch, ob der Kopf sicher auf dem Stiel sitzt. Ein lockerer Axtkopf ist gefährlich! Bei längerem Nichtgebrauch ölen Sie den Axtkopf ein damit er nicht rostet.

Schlagen Sie auf keinen Fall mit einem Hammer auf den Nacken der Axt. Das Öhr wird verbogen! Benutzen Sie die Axt selbst nicht als Hammer!

Benutzen Sie stets einen ausreichend großen und sicher stehenden Hackklotz zum Spalten von Holz! Halten Sie andere Personen fern!

Selten kommt es bei Hickoryholz, das häufig für Axtstiele verwendet wird, vor, dass ein Pilz die Zellstruktur des Holzes zerstört. Dies ist von außen leider nicht sichtbar. Also Vorsicht bei Erstanwendung Ihrer Axt mit Hickorystiel! Der Stiel bricht sofort! Diesen Pilzbefall erkennt man an der schwammig aussehenden Struktur der Bruchstelle, die ziemlich hart und abrupt ist und nicht entlang einer Faserstruktur geht.