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Flachwinkel-Putzhobel von Veritas

Der Flachwinkel-Putzhobel kommt vorwiegend in drei Bereichen zum Einsatz. Er wird zum Glätten großer Oberflächen benutzt, wobei er hauptsächlich diagonal geführt wird. Wegen seiner großen Seitenwangen ist er ideal, um an der Stoßlade Gehrungen nachzustoßen. Und und drittens ist es hervorragend geeignet für die Bearbeitung von Hirnholz. Der niedrige Winkel von 37° (Schneidenfase 25° + Hobeleisenbett 12°) minimalisiert den Ausriss der Faser. Durch das sehr flache Hobeleisenbett muss das Eisen mit der Fase nach oben eingelegt sein, was auch bedeutet, dass er keinen Spanbrecher hat.

Um das Eisen zum ersten Mal einzustellen, öffnen Sie das Hobelmaul vollständig und legen den Hobel auf eine ebene Unterlage, am besten ein Stück Weichholz. Drehen Sie zur Eisenbefestigung die Rändelschraube der Klappe nur leicht zu und führen Sie durch Drehen der Rändelschraube hinter dem Eisen das Eisen nur so weit nach vorne, bis es das Holz berührt.

Nehmen Sie nun den Hobel in die Hand und drehen Sie ihn so, dass die Sohle nach oben zeigt. Nun peilen Sie mit dem Auge entlang der Hobelsohle. Sie sehen sofort, ob die Schneide parallel zur Sohle ist oder nicht und können gegebenenfalls mit Hin- und Herschieben der hinteren Rändelschraube korrigieren. Jetzt ziehen Sie die Rändelschraube der Klappe an. Ein viertel Umdrehung müsste reichen. Bitte nicht überspannen! Machen Sie einen Testschnitt!

Wenn der Span so kommt, wie es sein soll, drehen Sie die Schrauben auf beiden Seitenwangen an das Eisen heran - nicht um das Eisen seitlich festzuklemmen, sondern vielmehr um eine Führung zu schaffen, damit Sie sich nicht mehr darum kümmern müssen ob das Eisen eventuell abdriften könnte. Die Seiteneinstellung wird jetzt nur noch durch Verschieben der hinteren Rändelschraube vorgenommen.

Für feine Späne stellen Sie das Hobelmaul ganz eng. Lösen Sie einfach den vorderen Knopf, stellen den gewünschten Abstand zur Schneide ein und drehen Sie wieder fest. Mit der kleinen Rändelschraube begrenzen Sie den Verfahrweg des Vorderstücks, um sicherzustellen, das dieses nicht in Berührung mit der Schneide kommt.

Das Hobelbett von 12° und die Fase von 25° ergeben einen Schnittwinkel dieses Hobels von 37°. Dieser Schnittwinkel ist ideal für die Bearbeitung von Hirnholz. Hirnholzbearbeitung mit Handhobeln unterscheidet sich ganz wesentlich von der Bearbeitung entlang der Holzfaser, es erfordert deutlich mehr Druck und Kontrolle.

Tatsächlich erfordert das Hirnholzhobeln mindestens dreimal soviel Kraft wie das Hobeln entlang der Holzfaser. Vier Dinge erleichtern Ihnen das Hirnholzhobeln.

Erstens: halten Sie die Schneide so scharf wie möglich! Zweitens: stellen Sie das Eisen so ein, dass die Späne hauchdünn sind! Drittens: Halten Sie den Fasenwinkel des Eisens so niedrig wie möglich und erhöhen Sie ihn nur, wenn Schneidenausbrüche, auch minimale, die Folge sind! Die erkennen Sie an Kratzern auf dem gehobelten Hirnholz. Viertens: Führen Sie den Hobel schräg zur Bewegungsrichtung! Die Schneide taucht damit nicht mit ihrer ganzen Breite ruckartig ins Holz. Wirkt wie ein Sanftanlauf!

Die Schräghaltung hat noch einen anderen Effekt: Es hat die gleiche Wirkung, als würden Sie den Fasenwinkel des Eisens verkleinern. Also wenn Sie einen Schnittwinkel von 37° haben und Sie den Hobel 45° zur Schnittrichtung halten, hat es die gleiche Wirkung, wie wenn Sie einen Schnittwinkel von 28° hätten. Es gibt aber keine Schneidenausbrüche, was bei einem frontal geführten Hobel mit Schnittwinkel 28° passieren würde. Bei der Schräghaltung wird die Widerstandskraft des Holzes auf eine größere Schneidenbreite verteilt. Diese Erkenntnis führt zu dem praktischen Ergebnis, dass Sie Ihre Hobeleisen auf einen kleineren Fasenwinkel schärfen können, wenn Sie den Hobel nicht frontal sondern schräg führen.

Hirnholzhobeln erfordert viel Kraft. Deshalb muss das Werkstück gut fixiert sein. Wenn möglich, spannen Sie das Werkstück hochkant in eine Zange der Hobelbank und zwar so niedrig, dass Sie sicher und bequem daran arbeiten können. Ein kleines Abfallholz an die Kante gespannt, wo die Schneide das Holz verlässt, verhindert Ausrisse.

Der Flachwinkel-Putzhobel ist der richtige Hobel für Arbeiten an der Stoßlade. Sie können ihn sogar mit einer Hand festhalten, falls Sie das Werkstück nur auflegen - vier Finger an der Klappe, Daumen und Ballen auf der oberen Seitenwange! 

Bei einer Stoßlade spüren Sie nicht das Gewicht des Hobels und er wird so geführt, dass Sie eine genaue parallele Kante bekommen. Das Werkstück wird so gehalten, dass die Hirnholzfasern vor allem am Ende nicht ausbrechen können. So eine Stoßlade kann einfach sein wie auf dem Bild oder etwas aufwendiger, um z. b. Gehrungen zu bestoßen.