10. Februar 2025
Wissenswertes
Hobelsohle abrichten mit Aluminiumoxid Finishing Film
Ein Juuma Putzhobel No. 4 hatte eine leicht hohle Sohle und ist beim Hobeln mit der vorderen linken Ecke (Bild) gegen ein Metallteil gestoßen. Die Delle vorne führte zu einer kleinen Auswölbung an der Sohlenkante. Das war eine Gelegenheit, unseren neuen Alox Finishing Film beim Abrichten der Sohle einzusetzen.
Gewählt wurden ein Blatt Alox Finishing Film mit 100 μ Korngröße (ca. P 150) für das Abrichten selbst und ein Blatt mit 40 μ (ca. P 400) zum Herausschleifen der Riefen, die das gröbere Blatt verursachte. Die Blätter haben eine Größe von 230 x 280 mm und entsprechen damit in der Größe üblichen Schleifblättern. Da kein passende Glasplatte zur Hand war, entschloss ich mich eine Granit-Messplatte mit den Maßen 457 x 152 x 51 mm zu nehmen, die es erlaubte beide Schleifblätter gleichzeitig auf der Oberfläche geklebt zu haben. Da die Oberfläche der Granitplatte etwas kleiner ist als die Fläche zweier Schleifblätter, schnitt ich das grobe auf 150 x 280 mm und das feine auf 150 x 170 mm und klebte beide auf die Platte. Die Alox Finishing Blätter haben eine selbstklebende Rückseite. Man sollte unbedingt darauf achten, dass die flache Unterlage völlig eben und fettfrei ist.

Nun kamen einige Tropfen Wasser auf den Finishing Film und es konnte losgehen. Den Hobel bewegte ich mit kreisenden Bewegungen über die magentafarbene Schleiffläche mit 100 μ Korngröße.

Nach ca 15 Minuten sah die Hobelsohle dann so aus. Die dunklen Streifen an der Seite der Sohle zeigen, wo das Schleifmittel gegriffen hat und wo nicht. Es war also noch einiges zu tun, da insbesondere im Bereich des Hobelmauls das Schleifmittel über die gesamte Breite greifen muss. Erwähnenswert ist, dass der Fortschritt zunehmend langsamer wird. Das hat 2 Ursachen. Zum einen wird die Fläche, die vom Schleifmittel erfaßt wird größer und zum andern wird das Korn langsam stumpfer. Also Zeit, das Blatt nun zu wechseln.

Das verbrauchte Blatt ließ sich leicht abziehen, kleinere Überreste des Klebers wurden mit Spachtel und Alkohol entfernt.

Nach dem Auflegen eines neuen Blattes ging es weiter. Wie Sie sehen können habe ich zwischenzeitlich den Frosch abgenommen (auch die Stahlschrauben), um zu verhindern dass durch Kapillarwirkung Wasser zwischen Frosch und Auflage eindringt und sich Rost festsetzt. Die hellen Flecken um die Mitte des Hobelmauls und der größere helle Steifen in der Mitte hinten zeigen, wo das Schleifmittel noch nicht gegriffen hat. Das was als helle Flecken vorne an der Sohle erscheint ist nur ungünstiger Lichteinfall, das Schleifmittel griff dort sehr gut. Der schwarze Streifen an der Kante ist Schleifschlamm. Man sieht: wir sind schon ganz schön weit gekommen aber eben noch nicht fertig. Auch ging es in diesem Stadium wieder deutlich langsamer und fordert schon ein bisschen das Durchhaltevermögen heraus. Ich entschloss mich nun zu einem erneuten Blattwechsel.

Nachdem auch die tiefste Stelle um das Hobelmaul herum vom Schleifmittel erfasst wurde, wechselte ich von der kreisförmigen Schleifbewegung - noch auf dem magentafarbenen groben Blatt - zu einer Vor- und Zurückbewegung um eine gleichmäßige Riefenstruktur zu erreichen. Anschließend rückte der Hobel etwas weiter nach rechts und wurde mit den gleichen Bewegungen - vor und zurück - auf dem feinen Schleifpapier mit Korngröße 40 μ (ca. P 400) geschliffen.

Der fertig abgerichtete Hobel: Sie sehen noch einen dunklen Streifen hinten in der Mitte. Dort hat das Schleifmittel die Sohle nicht erfasst. Die Wölbung nach innen ist mit unseren Bordmitteln nicht mehr messbar, da sie weniger als 1/50 mm beträgt. Der übrige, größte Teil der Sohle weist ein sehr gutes Finish auf. Ich habe entschieden an dieser Stelle aufzuhören da Aufwand und Ertrag in einem angemessenen Verhältnis stehen sollten und der Hobel in Bezug auf seine Funktion keinerlei Einschränkungen erfährt. Natürlich kann man auch noch das letzte Stück hinten glätten, dem Perfektionsdrang sind keine Grenzen gesetzt. Wenn Sie einen Hobel abgerichtet haben: trocknen Sie ihn gut ab und ölen Sie ihn hinterher damit der Rost außen vor bleibt. Das ganze dauerte knapp 60 Minuten. Den Zeiteinsatz kann man selbst steuern. Wenn es schneller gehen soll, wechseln Sie öfter das Schleifblatt, der Vorgang wird dann etwas teuerer.
