Warum japanische Sägen?
Japan blickt auf eine jahrtausendealte Holzbaukultur zurück. Das einfache Haus und der Tempel, ja selbst Festungen - wurden fast ausschließlich aus Holz gebaut. Viele dieser nur mit Handsägen und anderem traditionellem Holzwerkzeug hergestellten Kunstwerke gehören heute zum Weltkulturerbe. über die Jahrhunderte entwickelte sich ein umfangreicher Wissenschatz, der in Verbindung mit der hochentwickelten Schmiedekunst einzigartige Holzbearbeitungswerkzeuge entstehen ließ. An erster Stelle unter den japanischen Werkzeugen sind hier die Sägen zu nennen.
Früher wurden diese Sägen handwerklich in kleinen Betrieben hergestellt. Heute haben sich in Japan industriell gefertigte Sägen mit Einweg-Wechselblättern aus drei Gründen durchgesetzt:
- für einen nicht speziell Ausgebildeten ist es zu schwierig , diese Sägen mit ihrer teilweise komplizierten Sägengeometrie zu schärfen.
- herkömmliche Feilen versagen bei diesen lasergehärteten Sägezähnen - sie sind härter als die Feile.
- das Ersatzsägeblatt ist billiger als die für das Schärfen notwendige Arbeitszeit.
Die drei wichtigsten Sägetypen sind:
- die Dozuki - eine einseitig verzahnte Säge mit Rücken, der das Blatt versteift und sehr präzise Schnitte ermöglicht.
- die Ryoba - eine zweiseitig verzahnte Säge für Längs- und Querschnitte.
- die Kataba - eine einseitig verzahnte Säge ohne Rücken. Sie wird traditionell vorwiegend für Querschnitte genommen, gibt es aber auch für Längsschnitte.
Welche Säge ist für mich die richtige?
Die Beantwortung dieser Frage ist abhängig vom Einsatzzweck und vom Können des Anwenders. Einige Hinweise sollen Ihnen helfen:
Zunächst: Sie sind nicht sklavisch an den vorgegebenen Sägezweck gebunden. Sie können mit einer Querholzsäge auch Längsschnitte sägen und sind damit einfach nur etwas langsam und Sie können mit einer Längsholzsäge auch Querschnitte sägen, der Sägeschnitt ist dann einfach nicht so sauber. Der Säge selber schadet es nicht.
Wenn Sie Anfänger sind, kaufen Sie nie die teuerste Säge. Nach meiner Erfahrung werden Sägeblätter normalerweise nicht gewechselt, weil sie stumpf geworden sind, sondern wegen eines Blattbruches oder ausgerissener Zähne resultierend aus unsachgemäßer Behandlung. Bei einer billigeren Säge ist dies finanziell weniger schmerzhaft.
Eine Säge mit Rücken läßt sich immer leichter führen als eine Säge ohne Rücken. Die Schnittiefe ist allerdings begrenzt und das Blatt ist etwas empfindlicher, weil es deutlich dünner ist als das Blatt einer rückenlosen Säge. Eine rückenlose Säge erlaubt tiefe Schnitte und man kommt an engen Stellen besser zurecht und ist deshalb die erste Wahl bei Leuten, die viel auf Baustellen arbeiten. Welche Säge Sie sich als erste kaufen, ist Ihre Sache - wägen Sie ab! Langfristig empfiehlt es sich, zwei Sägen im Haus zu haben.
Aber: es gibt keine Einheitsweisheit für alle Zwecke. Zögern Sie nicht, sich beraten zu lassen, telefonisch oder per E-Mail.
Zu den angegebenen Maßen bei jap. Sägen: Die Blattbreite wird stets in der Mitte des Blattes gemessen, die Zahnteilung ebenso, da bei der Dreiecksverzahnung der Zahnabstand sich zum Griff hin verjüngt. Alle Maße nach bestem Wissen und Gewissen, jedoch ohne Gewähr.
Zunehmend setzen sich japanische Sägen, häufig einfach Japansägen genannt, auch hierzulande vor allem im professionellen Bereich wegen ihrer überragenden Schnittleistungen immer mehr durch.
Schneidet auf Zug

Die Zugspannung hält das Blatt gerade

Sägen auf Zug benötigt nur ein dünnes Blatt

Wenig Zerspanung - weniger Arbeit

Schnelle und saubere Schnitte
