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Das Schärfen von Ziehklingen

Eine Ziehklinge ist zunächst nichts anderes als ein Stück Stahlblech, das nach entsprechender Bearbeitung dazu geeignet sein soll, feine Späne von Holzoberflächen abzunehmen. Um diese Aufgabe wahrnehmen zu können, müssen an ihre Kanten jeweils ein feiner Grat angezogen werden.

Wofür werden Ziehklingen benutzt?

Als Schleifpapier noch nicht gebräuchlich war und die glatte Holzfläche weitgehend mit dem Putzhobel hergestellt wurde, diente die Ziehklinge dazu, die vom Putzhobel zurückbleibenden feinen Hobelstöße zu egalisieren. Darüberhinaus kann die Ziehklinge für das Entfernen von alten Polituren, Wachsschichten, Farbschichten an alten Möbeln verwendet werden. Mit einer Ziehklinge ist man damit häufig schneller als mit einer Schleifmaschine. In der Regel ist eine Ziehklinge für hartes Holz besser geeignet als für weiches, bei dem die Gefahr besteht, daß man die Holzfasern zusammendrückt. Dies ist insbesondere dann zu beachten, wenn man hinterher beizen möchte, denn durch das Beizen richten sich die Holzfasern wieder auf und die Fläche wird rauh.

Das Vorrichten der Ziehklinge

Vor dem eigentlichen Grat anziehen kommt es ganz wesentlich darauf an, gerade, rechtwinklige und vor allem saubere Kanten zu erzielen. Mit einer Flachfeile möglichst ohne Heft (das ist nur im Wege) wird zunächst mit schrägem Strich und zum Schluß mit geradem die Kante der Ziehklinge abgerichtet. Wenn Sie eine alte Ziehklinge mit stumpfen Grat nehmen, feilen Sie zunächst auf der flachen Seite den alten Grat ab. Das ist wichtig! Der alte Grat muß weg! Zu diesem Zweck sollte die Ziehklinge eingespannt sein - entweder in eine Hobelbankzange oder in einen geeigneten Schraubstock.

Um einen genauen rechten Winkel dabei zu erzielen, gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  1. Zwei rechteckige Leisten werden mit 2 kleinen Schraubzwingen fast plan mit der Ziehklingenkante so verspannt, daß die Feile nicht abkippen kann und gerade noch im Metall greift. Dabei läßt es sich natürlich nicht ganz vermeiden, daß Holz mitgefeilt wird.
  2. Benutzen Sie die Abrichtlehre von VERITAS, mit eingespannter Flachfeile erzielen Sie einen genauen rechten Winkel. Siehe Skizze! Eine Abrichtlehre finden Sie in unserem Onlineshop.

Auch nach dem Feilen ist die Kante noch nicht sauber genug. Mit einem rechtwinkligen Schärfstein mittlerer Körnung (z. B. Wasserstein Körnung 1000) wird die Fläche sowohl im Bereich der Kante als auch die Kante selbst geschliffen, um die Markierungen der Feile zu entfernen. Um auch dabei im rechten Winkel zu bleiben, kann der Stein wie in der Abbildung rechts leicht über die Hobelbankkante vorstehend gehalten werden, während die Ziehklinge an der Hobelbankkante selbst hin und her gezogen wird. Am Schluß müssen die Kanten sauber, scharf und rechtwinklig sein. Es darf kein Grat mehr zu fühlen sein. Übrigens: Sie sehen, daß der Stein hochkant auf der Hobelbank liegt. Das hat seinen Grund darin, daß die Ziehklingenkante üble Kratzer im Stein verursacht und da nimmt man dann besser die Schmalseite!

Das Anziehen des Grates

Schaben und Kratzen kann man mit der so abgerichteten Ziehklinge bereits. Aber einen feinen Span erzielen Sie nur, wenn ein Grat angezogen wird. Früher benutzte man eine abgeschliffene Dreikantfeile, die offensichtlich die richtige Härte dafür hatte. Heute gibt es dafür dreikantige oder runde Ziehklingenstähle. Welcher besser ist, kann man nicht ohne weiteres sagen, die Vorlieben hängen eher von Gewohnheiten ab. In Deutschland ist der dreikantige Stahl am meisten verbreitet, während sich im angelsächsischen Raum der runde Ziehklingenstahl durchgesetzt hat. Ein solcher Stahl muß in jedem Falle deutlich härter sein als das Material der Ziehklinge. Schwanenhals-Ziehklingen sowie konvex-konkave Formen können nur mit dem Ziehklingenstahl bearbeitet werden.

Vor dem Anziehen des Grates sollte der Schleifschmutz entfernt sein. Ölen Sie Ziehklinge und Ziehklingenstahl! Zum Anziehen des Grates gibt es verschiedene Methoden:

A. Man legt die Klinge auf die Hobelbank, so daß die Seite mit dem anzuziehenden Grat vorsteht und hält sie mit der linken Hand fest. In der rechten Hand mit dem Griff nach unten (Stahl oben) hält man den Ziehklingenstahl und fängt am entfernten Ende der Ziehklinge an, den Stahl andrückend zu sich her zu ziehen. Legen Sie an diesem entfernten Ende die Spitze des Stahles an und während Sie anziehen, gehen Sie mit demn Stahl immer höher. Bleiben Sie dabei möglichst im rechten Winkel zur Klingenkante! Auf diese Art streichen Sie schräg über die Ziehklingenkante und verhindern, daß sich im Ziehklingenstahl Riefen bilden. Sie können dieses Anziehen wiederholen - aber immer nur in die gleiche Richtung. Für einen gröberen Grat brauchen Sie den Ziehklingenstahl nur etwas anzuwinkeln, so daß Sie leicht unter 90° kommen.

B. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Ziehklinge in die Hobelbank einzuspannen und dann wie oben beschrieben vorzugehen. Ziehen Sie nur in eine Richtung und zwar diagonal über die Kante (nicht wie im Bild rechtwinklig). Bei leichtem Abwinkeln des Ziehklingenstahls - max 10° - erhalten Sie einen größeren Grat.

C. Benutzen Sie das Ziehklingenschärfgerät von Veritas! Es hat speziell für den Anfänger den Vorteil, daß hier der Übung voraussetzende, anfänglich sehr schwierige Umgang mit dem Gratzieher entfällt. Dafür können Sie aber dieses Schärfgerät nur für rechteckige, nicht aber für Schwanenhalsziehklingen verwenden.

In der Skizze rechts sehen Sie einen Querschnitt. Über die in einen Schraubstock oder die Hobelbank hochkant eingespannte Ziehklinge wird das Ziehklingenschärfgerät rübergezogen. Mit der weiß gestrichelten Linie wird das Innenleben diese Gerätes angezeigt. Ein Hartmetallstift hat die Funktion, den Grat anzuziehen. Links kann man mit dem Justierknopf den gewünschten Winkel für den Grat auswählen. Nachdem der Winkel gewählt ist, wird mit der Feststellschraube der eingestellte Winkel fixiert und anschließend das Schärfgerät ein- oder mehrmals über die Ziehklinge gezogen, bis der gewünschte Grat erreicht ist. Mit diesem Gerät haben sie eine sichere und zuverlässige Führung. Es ist erhältlich auf unserer Ziehklingenseite.

Wichtig: Da die Ziehklinge sehr scharf ist, darf das Schärfgerät nur ziehend verwendet werden. Beim Drücken in die andere Richtung kann Ihre Hand abrutschen und in die scharfe Ziehklingenkante geraten! Es ist auch nicht nötig, großen Druck auszuüben. Wiederholtes Drüberziehen mit mäßigem Druck läßt einen sehr gleichmäßigen Grat entstehen.

So wird das Gerät angewendet:

1. Ziehklinge in Schraubstock einspannen.

2. Wenig Öl auf die Kante der Ziehklinge geben.

3. Mit der Winkeleinstellung 0° ziehen Sie das Gerät mit mäßigem Druck zwei oder drei Mal über die Ziehklingenkante. Durch diesen Vorgang wird die Ziehklingenkante etwas in die Breite gezogen und für den nächsten Schritt vorbereitet.

4. Jetzt wählen Sie an dem Gerät den Winkel, den Sie wollen. Den für Sie idealen Winkel finden Sie nur durch Erfahrung heraus. Ziehen Sie nun auf die gleiche Weise wie beim vorigen Schritt den Grat an.

Das Arbeiten mit der Ziehklinge

Sehr schnell können sie erkennen, ob Sie richtig geschärft haben. Wenn auf Hartholz, z. B. Buche nur Staub erzeugt wird, ist der Grat stumpf. Die Ziehklinge muß feine Späne abtragen. Die Klinge wird mit ziehendem Schnitt - in fast senkrechter Haltung - über die zu bearbeitende Fläche geführt. Halten Sie sie mit beiden Händen fest und drücken Sie mit den Daumen die Klinge etwas hohl. Ja stärker die Durchbiegung, umso stärker ist der Materialabtrag. Wenn die Klinge sehr schräg gehalten werden muß, damit sie überhaupt greift, ist der Grat im falschen Winkel angezogen worden. Hier noch einige Tips für den Alltag:

  • Arbeiten Sie mit der Maserung des Holzes, nicht gegen oder quer, sonst gibt es nur rauhe Flächen.
  • Soll hinterher gebeizt werden, muß die vorher abgezogene Fläche gewässert und nach dem Trocknen fein geschliffen werden (Korn 220 aufwärts). Beim Arbeiten mit der Ziehklinge können Holzfasern niedergedrückt werden, die sich dann durch Wässern aufrichten. Das Schleifen entfernt die aufgerichteten Holzfasern.
  • Benutzen Sie Ziehklingen unterschliedlicher Stärke. Mit der Zeit finden Sie selbst heraus, mit welcher Stärke Sie welche Arbeiten am besten durchführen. Als Faustregel gilt: je dünner die Klinge, desto feiner die Arbeit und umgekehrt.
  • Legen Sie sich zum Schärfen wie auch für ein Arbeitsprojekt immer mehrere Klingen bereit. Es spart Vorbereitungszeit und es ist lästig, wenn man andauernd eine angefangene Sache wegen notwendiger Schärfarbeiten unterbrechen muß.
  • Bewahren Sie die Ziehklingen so auf, daß die Schneiden nicht mit anderem Metall in Berührung kommen. Bewährt hat sich ein Holzklotz mit ca. 1 cm tiefen Sägeschnitten, in die die Klingen gesteckt werden.
  • Ist die Ziehklinge stumpf geworden, kann der Grat mit dem Ziehklingenstahl oder dem Ziehklingengratzieher mehrmals erneuert werden. Dabei muß der Ziehklingenstahl immer schräger gehalten werden - was auch für das Arbeiten mit der Ziehklinge zutrifft.
  • Wenn Sie mit o. g. Methode nicht mehr erfolgreich sind, müssen Sie von vorne anfangen, d. h. mit der Feile den alten Grat entfernen.

4 wichtige Faktoren

Auf die Qualität der Arbeit mit der Ziehklinge haben viele Faktoren einen Einfluß, die 4 wichtigsten:
1. Stärke des Grates
2. Winkel des Grates
3. Durchbiegung der Ziehklinge beim Arbeiten
4. saubere Feil- und Schleifarbeit vor dem Gratziehen.

Arbeitserleichterung durch Ziehklingenhalter

Beim Arbeiten mit der Ziehklinge werden Sie sehr bald merken, daß diese sich durch die Reibung so unangenehm erhitzen kann, daß Sie sich die Finger verbrennen. Durch den Kraftaufwand beim Halten ermüden die Hände schnell. Ein Ziehklingenhalter löst diese Probleme. Der VERITAS-Ziehklingenhalter ermöglicht die feste Einstellung der Durchbiegung für ermüdungsfreies Arbeiten. Ihre Daumen werden nicht weiter müde oder brennen an während einer längeren Abzieharbeit. Ob Sie vom Körper weg oder zum Körper hin arbeiten - in jedem Falle geht es leichter. Der Halter ist für rechteckige Ziehklingen mit 150 mm Seitenlänge ausgelegt(+ - 3 mm).

Zum Einsetzen der Ziehklinge drehen Sie die Schraube des Anpreßblocks in der Mitte des Halters ganz zurück. Dann lösen Sie die beiden außeren Rändelschrauben aus Messing und schlagen mit der Fingerspitze auf die Schraubenköpfe. Ein konischer Haltebolzen löst sich und gibt einen Spalt frei, in den die Ziehklinge eingeschoben wird.

Nachdem Sie die Ziehklinge eingeschoben haben, ziehen Sie die Rändelschrauben nur ganz leicht an, so daß die Klinge noch beweglich ist. Stellen Sie jetzt die mittlere Anpreßschraube auf die gewünschte Durchbiegung ein. Erst jetzt drehen Sie die beiden äußeren Rändelschrauben fest zu. Dabei bleibt es Ihnen überlassen, ob Sie die Ziehklinge ganz hineinschieben oder nur teilweise. Sie haben damit eine weitere Variabilität beim Arbeiten.

VERITAS empfiehlt, nach getaner Arbeit die beiden Feststellschrauben zu lösen und den Anpreßblock für die Durchbiegung zurückzudrehen.

Und nun wünsche ich Ihnen viel Erfolg beim Arbeiten!

Wichtig: Verstellen Sie die Durchbiegung nur bei gelösten Feststellschrauben!

Die beiden Ziehklingenkanten müssen wandern können, wenn die Durchbiegung geändert wird. Beim Arbeiten mit dem Ziehklingenhalter sollten Sie wissen: Wenig Durchbiegung ist geeignet für feine Arbeiten und breitflächigen Abtrag, starke Durchbiegung für hohen Abtrag und eine schmale Arbeitsfurche. Sehen Sie diese Angabe aber immer im Zusammenhang mit dem angezogenen Grat: feiner Grat für feine Arbeiten, größerer Grat für grobe Arbeiten. Auch der Gratwinkel hat Einfluß auf die Arbeit. Sehen Sie dazu die Angaben bei den Gratziehern.

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